Märchen aus der Seelenfeder
Ob du groß bist oder klein, mit diesen Zeilen lad` ich dich ein,
die Magie dieses Büchleins zu fühlen
und dir dann, wie mit Zauberwasser,
den Staub des Alltags von der Seele zu spülen.
Pinzetta kehrt heim Es war einmal eine zarte feingliedrige Fee namens Pinzetta, die noch im Säuglingsalter Mario, der Marienkäfer, flatterte aufgeregt vor dem Gesicht der kleinen Fee umher. »Und so soll es sein!«, rief er voller Elan. Verdutzt blickte die Fee in den plötzlichen Sonnenuntergang. Sie sah, wie die Sonne langsam hinter den Bergen verschwand und es Abend wurde. Wie war das nur möglich? Sie hatte das doch eben nur so daher gesagt. »Aber, aber, das gibt es doch nicht«, stammelte sie ungläubig. »Wieso denn nicht?", gluckste der kleine Käfer und die Fee sah, wie er im Abendrot davonflog. Erschöpft sank sie anschließend in ihr Bettchen und schlief einen tiefen Schlaf. Der Magier, bei dem die kleine Fee wohnte,
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Als sie am nächsten Morgen erwachte, begann sie etwas gestärkter als sonst ihr Tagwerk. Auf einer der Sonnenstrahlen, die den Weg zu Pinzetta fanden, kam ihr niedlicher Freund von gestern wieder angeflattert. »Hallo liebe Fee. Ich bin es, Marioooo, dein Glückskäfer. Wünsch dir was!«, rief er fröhlich. »Überlege dir dieses Mal aber vielleicht etwas genauer, was du möchtest!« »War das wirklich deine Zauberei gestern?« »Wessen denn sonst?«, fragte Mario. »Ich weiß nicht. Niemand hier kann zaubern, außer dem dunklen Magier und niemand hier tut etwas mit so viel Leichtigkeit und Freude wie du. Dass der Magier ein so leuchtendes Rot wie das deine erlaubt, ist ungewöhnlich. Du kommst nicht von hier, nicht wahr?« »Du hast recht. Ich habe mich hier eingeschlichen. Ich komme eigentlich aus dem Land der Möglichkeiten.« »Oh, das muss ein feines Land sein«, meinte die kleine Fee. »Ja, das ist es wohl. Es wird von der Königin Großmut regiert. Die Geschöpfe dort sind bunt und lebensfroh, ganz anders als hier bei euch. Sie hat mich zu dir geschickt, liebe Fee. Sie scheint dich zu kennen.« »Mich? Das ist ja seltsam. Ich habe noch nie von ihr gehört. Kleiner Käfer, ich plaudere gern mit dir, aber ich muss arbeiten. Sieh doch, wie viele Steine ich noch schleppen muss bis zum Abend. Ich schaffe es immer nur gerade so, oder werde überhaupt nicht fertig und am nächsten Tag fängt das Ganze dann wieder von vorne an. Heute könnte ich es schaffen. Dank dir hatte ich ja gestern die Möglichkeit mich auszuruhen, als ich müde war, und ich fühle mich gestärkt.« Der kleine Käfer war zufrieden mit sich und seiner Hilfe für die kleine Fee, aber er hätte so gern viel mehr für sie getan. Deshalb flatterte er ganz aufgeregt um sie herum und quasselte wild vor sich hin: »So wünsch dir doch etwas von mir. Ich bin doch dein Glückskäfer. Wähle klug und lass mich dein Leben lustiger, bunter und leichter machen.« Die kleine Fee konnte es immer noch nicht glauben. Ob das alles mit rechten Dingen zuging? ... Auszug S.36 ff |